Die neuen Marktstände am Naschmarkt vervollständigen die historischen Zeilen bis zur Kettenbrücke. Aus einer Transformation von Typologie und einem erweiterten Nutzungsprofil entwickelt der Entwurf eine eigenständige Volumenprache.
Wahrnehmbar als drei parallel liegende Gebäudefiguren, differenziert sich ein jeweiliges Volumen in zwei Flügel, die an ein sich laubenartig öffnendes Schattendach einbinden.
Die neuen Marktstände verweben die Umgebungsbezüge zu einem ganzheitlichen Relief, das auf die historische Körnung und den städtischen Raum reagiert. Gleichzeitig erfinden Sie diese in Ihrer Anordnung zueinander neu und entwickeln eine dem Ort angemessene, zurückhaltende aber ausdrucksstarke Sprache.
Die in Anlehnung an die bestehenden Naschmarktzeilen organisierten Stände öffnen sich über einen diagonalen Versatz und geben Raum für ein Verzahnen mit dem Bauernmarkt. An Tagen wo dieser nicht stattfindet, lädt der großzügige Raum mit seinen festinstallierten Verkaufsbänken und Trinkbrunnen zum Verweilen ein.
Unter dem schattenspendenden, offenen Geflecht der Bedachung kann man sich angenehm erfrischen und bei den anliegenden Händlern regionaler Produkte bei Bedarf für Verköstigung sorgen.
Insgesamt ist Platz für 20 Händler geschaffen. An der mittleren Zeile sind zentral die Fleischhauerei und Schaubäckerei untergebracht. Zusätzlich ist unter dem Schattengeflecht für 12 Bauernstände Platz geschaffen. Ansonsten findet der Bauernmarkt an seinen bewährten Flächen auf der Südseite Platz.
Die diagonale Öffnung der engen Zeilen am westlichen Ende des Naschmarktes und die Verzahnung der Zeilen mit Baumreihen stellt einen ersten Auftakt des über die Kettenbrücke anbindenden Naschparks her.
Das Gebäude ist in Holztafelbauweise mit hinterlüfteter Holzfassade konzipiert. Die geschlossenen Dachflächen sind nach Süden mit Photovoltaikschindeln und nach Norden mit Blechschindeln gedeckt. Die diagonal verlegte Dachschindel wird als Geflecht in einer feinen Metallkonstruktion aus Aluminiumprofilen überspannt und als Verschattungskuppel weitergeführt. Das Farbkonzept ist monochrom in Grün gehalten. Die Schindeln sind in Schwarzgrau vorgestellt.
Zwischen den Ständen sind Werbefelder in die Fassade eingelassen die die jeweiligen Händler repräsentieren sollen. Hier sollen lediglich Waren, Produkte und Zutaten als Holzschnitt die Felder schmücken. Zum Beispiel ein Bündel Ähren für Brot, etc.
Die festinstallierten Verkaufsbänke und auch die Trinkbrunnen sind aus dem Chloridgneis Dorfergrün gefertigt.