Eine Kunstsammlerin hat sich zum Leben und Arbeiten eine Altbauwohnung der Jahrhundertwende in Berlin-Charlottenburg gesucht. Es handelt sich um ein Fragment der Gesellschaftsräume einer ehemals großbürgerlichen Wohnung. Korridore werden zu repräsentativen Räumen und führen wiederum in kleine Wunderkammern. Spiegel spielen mit der übersteigerten Perspektive langer Gänge als Reminiszenz der ursprünglichen Weitläufigkeit.
Die Wohnung dient als Kulisse einer zeitgenössischen Kunstsammlung und Möbeln des 20. Jahrhunderts. Und so werden die stummen klaren Töne durch Ausbrüche von lebendigen Farben unterbrochen. Die Sammlung und ihre Inszenierung verändern sich ständig und bieten Raum für private Empfänge.
Während die Haupträume sich gegenüber der Kunst zurückhalten, werden die aufwändig gestalteten privaten Nebenräume der großbürgerlichen Tradition in ihrer Üppigkeit wieder gerecht. Extravagante Materialien wie persischer Travertin und Bronze fanden hier ihre Verwendung. Wandleuchten lassen Zedernholz wie in einem Kabinett erröten. Mit steinernen Rundstäben gefasst wird ein Duschraum zum antik-römischen Bad. Der ehemals repräsentative Charakter der Wohnung sollte durch den Komplettum- und ausbau wieder hergestellt werden. Wände wurden entfernt und großzügige Räume geschaffen, Funktionen getauscht und neue Nutzungen untergebracht.