Fasziniert von der Typologie stattlicher, ortsbildprägender Langhäuser in den Vier- und Marschlanden, sind die beiden dreigeschossigen Schulhäuser der Stadtteilschule Kirchwerder (Bezirk Bergedorf) entwickelt.
Es handelt sich um den Neubau eines Schulstandorts für rund 1.200 Schülerinnen und Schüler, mit Aula, Mensa, Mediathek und Dreifeld-Sporthalle mit Tribünenanlage, die zusammen mit dem großen Außensportfeld dem Schul- und Vereinssport dient.
Die giebelständigen Häuser erzeugen straßenseitig eine klare Adressbildung. Sie prägen den Charakter des Schulgeländes und damit den Dialog mit der umgebenden Landschaft. Die Gebäude sind nicht parallel angeordnet, sondern öffnen sich trichterförmig zum Landschaftsraum. Der hierbei entstehende Hof bildet den geschützten und internen Bereich der Außenanlage des Schulhofs und richtet den Blick in die Weite des Vierländer-Marschlandes.
Materialität, Form und Gliederung folgen den regionalen Strukturen und Typologien und übersetzen sie in moderne Bildungsbauten. Dies ermöglicht zum einen markante Baukörper, zum anderen einen wirtschaftlichen, effizienten Umgang mit dem Raumprogramm und dessen Angebot in seiner Zusammenfügung.
Die Klassenverbände sowie die naturwissenschaftlichen Räume sind in Clustern organisiert, die sich jeweils um einen „Dorfplatz“ anordnen. Diese Plätze fungieren als offene Lern-, Arbeits- und Aufenthaltslandschaften. Ergänzt werden Sie durch abtrennbare Differenzierungsräume. Die Wände der Dorfplätze sind komplett in schwarzem Tafellack gestrichen, sodass die gesamten Bereiche zum Lernen kreativ gestaltet werden können.
Die Außenwände sind mit einer Fassadenbekleidung aus fein geschuppten Ziegelplatten von Petersen Tegl bekleidet. Sie rahmen unterschiedlich weite, trapezförmige und dreieckige Fensterformate und lassen die Geschosse zueinander jeweils leicht überlappen. Die Fenster in bandartiger Anordnung sind aus Aluminium gefertigt.
Es wurde Wert auf nachhaltige und wartungsarme Materialien gelegt, zudem werden die Gebäude mit dem DGNB-Siegel in Gold zertifiziert. Die Dächer der Schulgebäude und Sporthalle sind extensiv begrünt und mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.
In Zusammenarbeit mit: ZRS Architekten
Judith Mampe LP 8
Lukas König LP 5-7
Arne Keßler LP 2-4
Sporthalle ZRS:
Jan Schreiber
Schulbau Hamburg
Thomas Heimann
Hannes Heitmueller