In Fergitz inmitten der Uckermark – nördlich von Berlin wurde ein großer Stall in einen Landsitz mit einer separat zu nutzenden Ferienwohnung umgewandelt. Der Stall wurde vor 140 Jahren in einer Mischkonstruktion aus Ziegelsteinmauerwerk und Holzgebinde errichtet. Zu seiner Zeit ein hochmoderner Funktionsbau. Nachdem der Junker vertrieben und das Land zerteilt war, wurde die Anlage baulich für zwei Siedlerfamilien samt Vieh in eine Doppelhaushälfte umgenutzt.
Die eine Hälfte wurde nun für eine junge Familie so umgestaltet, dass die Sprache des Hauses adaptiert wurde um es mit seinen eigenen Mitteln und Regeln neu zu erfinden. Dieser ehemalige Kuhstall mitsamt der Scheune ist ein äußerst stabiles Gebäude mit dicken Steinmauern, kleinen Fenstern im Obergeschoss und einem großen Holztor unten. Die eigene Schönheit des rohen Tragwerks und die Großräumigkeit des Raumes wurden jedoch erst durch die Entkernung wieder erlebbar.
Das Zentrum des Hauses bildet eine doppelhohe Wohnhalle mit Feuerstelle. Drei große neue Bogenöffnungen, die sich durch massive Holztore verschließen lassen, geben von dort den Blick ins grüne Land mit den vielen Obstbäumen frei.
Das Haus ist so konzipiert, dass die große Halle unbeheizt ist und von einem geschlossenen beheizten Raumkörper umfasst wird. So können zu kalten Jahreszeiten nur die kleineren und geselligeren Bereiche des Hauses ähnlich wie Vogelnester genutzt werden.
Auch an der Gebäudehülle fand eine Verwandlung statt. Der Eingriff in die Struktur ist straßenseitig kaum ablesbar. Die repräsentative Geste zeigt sich mit neuen Öffnungen zum privaten Garten hin und bringt erst die gewünschte Verzahnung von Innen- und Außenraum mit sich.
Gästehaus 95 m²
unbeh. Fläche 440 m²